Reifenprofil

Die Reifen gelten als ein obligatorischer Bestandteil eines Pkw und wirken sich entscheidend auf das Fahrverhalten sowie auf die Sicherheit aus. Neben Druck und Saisontauglichkeit spielt auch die Profiltiefe eine entscheidende Rolle: Haben die Reifen ihre Mindestprofiltiefe unterschritten, drohen nicht nur Probleme beim Anfahren und Lenken, sonder ebenso beim Bremsen sowie „Spurhalten“. Der Reifenprofilcheck gehört demnach zur regelmäßigen Wageninspektion wie das Amen in die Kirche.

Reifenabrieb: Entstehung und Bedeutung

Als Reifenprofiltiefe wird die äußerste Schicht eines Pneus erachtet. Deren Skizzierung dient sowohl der Bodenhaftung als auch der schnellen Kontrolloption: Ein profilloser Reifen würde keinen „Grip“ (Bodenhaftung) besitzen, also durchdrehen. Das Anfahren, Lenken und Bremsen wäre erheblich erschwert, wenn nicht sogar unmöglich. Zuzüglich bieten die Einschnitte die Möglichkeit, die Profiltiefe schnell zu überprüfen: Nicht nur der Fachmann kann den Abstand zwischen Profilrille und Reifengürtel messen. Sobald die Mindestprofiltiefe unterschritten ist, sollte der Reifen unbedingt ausgetauscht werden. In der Regel geschieht dies auf beiden Seiten, vorne und hinten. Je nach Gewicht und Antrieb kann der Frontsatz allerdings einen höheren Abrieb erfahren: Fahrer schwerer Geländewagen ohne Allrad- oder Heckantrieb beispielsweise müssen je nach Fahrstil regelmäßiger Vorder- als Hinterreifen wechseln, da diese die Hauptarbeit übernehmen und angesichts des Eigengewichtes besonders stark beansprucht werden. Reifenabrieb ist demnach als eine geläufige Verschleißerscheinung zu betrachten. Durch eine aggressive oder gar „künstlerische“ Fahrweise (Stichwort Drifting) kann der Verschleiß allerdings beschleunigt werden.

Vorgaben und Richtwerte für die Profiltiefe

Der Gesetzgeber sieht eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern vor. Wer mit einer geringeren Profiltiefe unterwegs ist, macht sich strafbar! Bis zu 90 Euro Bußgeld drohen. Grund: Durch die geringe Profiltiefe und der beeinträchtigten Bodenhaftung stellt der Fahrer nicht nur für sich, sondern auch für andere Verkehrsteilnehmer eine Gefahr dar. Diese Profiltiefe gilt sowohl für Winter- als auch Sommerreifen, ebenso wie für Ganzjahresreifen. Experten raten, noch vor dem Erreichen der Mindestprofiltiefe, etwa bei 2 Millimetern, einen Reifenwechsel durchzuführen – beziehungsweise durchführen zu lassen.

So gelingt der Reifenprofilcheck

Die gute Nachricht: Sie können die Reifenprofiltiefe auch als Nicht-Kfz-Techniker messen und müssen für diese Vorsorge keine Unsummen ausgeben. Denn eine handelsübliche 1-Euro-Münze genügt, um die Tiefe des Profils zu messen! Schieben Sie die Münze aufrecht in die Profilkerbe und beobachten Sie den Messingrand, also den äußersten goldgelben Ring. Wird der untere Messingrand ersichtlich, ist ein Reifentausch ratsam – jedoch nicht zwingend erforderlich. Der Messingring einer 1-Euro-Münze ist (zumindest frisch aus der Prägung) 3 Millimeter breit. Verschwindet der Messingrand unter der Profilkerbe, besteht demnach noch Spielraum, der allerdings nicht überstrapaziert werden sollte. Deutlich genauer klappt der Profilcheck mit einem – mechanischen oder digitalen – Profil-Messer. Diese kleinen Helfer sind für wenige Euros in jedem gut sortierten Bauhaus zu finden. Ganz zu schweigen von den digitalen Auslagen auf Amazon & Co.!

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